Poliklinik
Der Einweihung der Poliklinik in Sanguera 2008 ging eine etappenweise Realisierung über sechs Jahre voraus, deren bauliches Konzept kleine Pavillonbauten vorsah. Die Poliklinik ist ausgerüstet für allgemein medizinische, neurologische sowie gynäkologische Untersuchungen. Für Notfälle besteht die Möglichkeit eines stationären Aufenthaltes.
Dank einem ausreichenden Raumangebot ist eine Zusammenarbeit mit anderen Ärzten möglich. Die dazu notwendige Einrichtung wie beispielsweise eine Gynäkologie-Liege und ein Ultraschall Gerät konnten durch eine überraschende Spende angeschafft werden.
2008 zog die Praxis nun definitv von Lomé in die Poliklinik in Sanguera.
Das MitarbeiterInnen Team um die Polyklinik
Epilepsiebetroffene sind auf eine Dauerbehandlung angewiesen. Sie und deren Familienmitglieder werden zudem über die Krankheit und deren Umgang im Alltag aufgeklärt. Sie erfahren wie wichtig es ist, dass die Medikamente regelmässig und zuverlässig eingenommen werden müssen. Sie lernen einen Anfallskalender führen.
Die Tätigkeit von Elisabeth Sodjéhoun und weiteren togolesischen Pflegefachfrauen in der Klinik beinhaltet die Betreuung der Patient/-innen und deren Angehörige, ergänzt durch Mitarbeiter/-innen für betriebliche Aufgaben. Daneben erledigt sie die Buchhaltung und ist stets besorgt, dass genügend Medikamente und medizinisches Material vorhanden sind.
Patient/-innen, die nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen und von weit ausserhalb kommen, organisieren ihren Transport nach Sanguera in die Poliklinik selber. Die Fahrtkosten dafür werden von der Poliklinik übernommen.
Dies erlaubt eine persönlichere und diskretere Behandlung. Um eine gute Versorgung zu garantieren, gibt ihnen Dr. Sodjehoun die Antiepileptikas nur für 1-2 Monate, damit eine kontinuierliche Einnahme kontrolliert werden kann.
Die Therapieerfolge lassen sich sehen. Viele Patient/-innen, die regelmässig ihre Medikamente einnehmen, sind anfallsfrei geworden. Das heisst, sie sind in der Lage, die Schule zu besuchen, eine Ausbildung zu machen oder einer Beschäftigung nachzugehen. Durch die Behandlung der Epilepsie werden sie wieder gesellschaftsfähig.
Die Diabetesberaterinnen aus Deutschland stiessen auf die Homepage der Poliklinik in Sanguera und kontaktierten Dr. Sodjehoun. Auf die Zusage eines Besuchs reiste eine Gruppe 2018 nach Togo und besuchten die Poliklinik in Sanguera. Während einer Woche führten sie Informationen und Tests für Patient/-innen in der Poliklinik und in Afania durch. Für Diabetiker/-innen erstellten sie persönliche Therapiepläne und brachten auch die nötigen Medikamente, die sie ihnen wenn immer möglich, auch in Zukunft weiterhin zur Verfügung stellen. Die weitere Behandlung wird von Dr. Sodjehoun und seinem Team übernommen. Der Besuch stiess auf grosses Interesse bei den Patient/-innen, die nun regelmässig zur Kontrolle kommen.
Der regelmässige Besuch aus der Schweiz von Mitarbeiter/-innen des Schweiz. Epilepsie - Zentrums in Zürich und Freunden, die für eine gewisse Zeit mitarbeiten, ist eine Bereicherung. Dadurch findet ein intensiver Austausch statt und die Patient/-innen freuen sich auf jeden Besuch.
Zufahrtstrasse zur Klinik wurde saniert
Die Freude in der Nachbarschaft ist gross, dass die Strasse nun saniert ist und keine Löcher mehr aufweist, die umfahren werden müssen. Sie hält dem Regen und den Lastwagen stand.
Ebenso erfreut die neue Solarbeleuchtung auf dem Klinikdach die Kinder und die Erwachsenen. Sie setzen sich vor die Türen der Klinik, plaudern und die Kinder erledigen teilweise ihre Hausaufgaben unter diesem Licht.
Neuigkeiten
Nach längerer Suche konnte der Gynäkologe Dr. Neglo gewonnen werden, in der Klinik mitzuarbeiten. Er ist Togolese und hat in Deutschland studiert. Die notwendigen Einrichtungen sind vorhanden und warten darauf, gebraucht zu werden. Es freut uns, dass das nun endlich möglich wurde.
Eine weitere gute Nachricht: Kokou und Elisabeth besuchten die private Schule «Belle-Étoile» mit 200 fröhlichen Schulkindern. Diese wurde von einer Togolesin und ihrem Schweizer Lebenspartner gegründet. Kokou wurde gefragt, ob sie ihn beiziehen dürfen, wenn gesundheitliche Probleme der Kinder auftauchen.
Die Leitung und Lehrer der Schule besuchten gemeinsam die Klinik in Sanguera.
belle-etoile-togo
Geduld und Vertrauen bringen Erfolge, was in Togo ganz wichtig ist. So wächst das Interesse der Bevölkerung an Kokous Arbeit. Die Menschen brauchen Zeit und das Vertrauen, etwas Neues kennen zu lernen.